Familienwappen

VON SCHWERIN'SCHER

FAMILIENVERBAND E.V.


Geschichte:

Die Familie von Schwerin zählt zum mecklenburgischen Uradel und war bis zum Ende des zweiten Weltkriegs vorwiegend im damaligen Nordosten Deutschlands landsässig, aber auch andernorts stark verbreitet. Über eine lange Zeit war der Name dieser Familie eng verbunden mit der Geschichte Pommerns, Schwedens und vor allem Brandenburg Preußens sowie dem darauf aufbauenden Deutschen Reich.
Tatsächlich lässt sich der Ursprung des Namens auf die Stadt Schwerin zurückführen und steht in Zusammenhang mit der ersten Erwähnung eines gewissen “Bernardus”, dem Stammvater der Schwerins. Jener Bernardus, heute Bernhard von Schwerin genannt, war vermutlich Mitte des 12. Jahrhunderts im Gefolge Heinrichs des Löwen (aus dem Haus der Welfen, Herzog von Sachsen und Bayern, gest. 1195) von Niedersachsen aus in das heutige Mecklenburg gekommen. Dort diente er dem damaligen Grafen von Schwerin (das war der Amtstitel des Verantwortlichen für die Grafschaft Schwerin ), nämlich Gunzelin von Hagen. Bernhard war von diesem als Vogt (Statthalter, lat. advocatus) der Burg Schwerin eingesetzt und seine erste Erwähnung (“Bernardus dictus advocatus in Zverin”) fand im Zuge einer Landschenkung des Bischofs von Schwerin an das Kloster Dargun im Jahr 1178 statt. Bernhard ist damit der erste urkundlich erwähnte Ahnherr aller Angehörigen der weitverzweigten Familie der Herren, Freiherrn und Grafen von Schwerin.
Die regionale Verbreitung der Familie erfolgte im 13. Jahrhundert, als Daniel, Sohn eines weiteren Bernhard, nach Pommern zog und damit die Pommerschen Linien begründete. Zunächst ließ man sich auf der Insel Usedom nieder, später auch auf dem Festland, an der Grenze zu Mecklenburg Strelitz. In dieser Zeit entstanden die drei bis heute existierenden Hauptlinien: Usedom, Altwigshagen und Spantekow. Die Mecklenburger Linie ist im 16. Jahrhundert ausgestorben.
Der Wahlspruch “Ich dien!” trifft auf die Schwerins zu, stellten sich doch über die Jahrhunderte viele als Beamte, Diplomaten und Offiziere in den Dienst der jeweiligen Landesherren. Einige dieser Staatsdiener sind noch heute einer breiteren Öffentlichkeit bekannt und finden regelmäßig Erwähnung. Dazu gehören unter anderem:

Otto Freiherr von Schwerin (1616-1679) Er war enger Vertrauter des Kurfürsten Georg Wilhelm von Brandenburg (1595-1640) aber auch seines Nachfolgers, des Großen Kurfürst Friedrich Wilhelm (1620-1688) und dessen Frau Louise Henriette. Otto wurde Prinzenerzieher und hatte 1658 als Oberpräsident die höchste Stufe im Staatsdienst erreicht.

Kurt Christoph Graf von Schwerin (1684-1757) war General der Infanterie unter Friedrich II. von Preußen (1712-1786), bekannt als Friedrich der Große. Er trat über seinen Onkel in niederländische Militärdienste ein und kämpfte schon in jungen Jahren im spanischen Erbfolgekrieg (1701-1714). Nach mehreren Stationen trat er 1720 in den Dienst von Friedrich Wilhelm I. von Preußen (1688-1740), dem Soldatenkönig , wo er bereits zum General aufstieg. 1741 konnte Schwerin bei der Schlacht von Mollwitz den ersten wichtigen Sieg für den damals noch jungen König Friedrich II. erringen. 26 Jahre später fiel er als Generalfeldmarschall bei der Schlacht von Prag am 6. Mai 1757.

Maximilian Graf von Schwerin Putzar (1804-1872) war Politiker und Parlamentarier. Er war Abgeordneter der deutschen Nationalversammlung (1848/49) in der Frankfurter Paulskirche und zeitweise führendes Mitglied der Zweiten Kammer des preußischen Landtags und Mitglied des preußischen Abgeordnetenhauses. Maximilian galt als liberaler Vordenker und wirkte an diversen modernen Gesetzesreformen mit.

Ulrich Wilhelm Graf von Schwerin Schwanenfeld (1902-1944) war im Widerstand gegen Adolf Hitler und das nationalsozialistische Regime. Als Hauptmann diente er ab 1943 in der Quartiermeisterabteilung des Oberkommandos des Heeres (OKH) in der Bendlerstraße in Berlin und wurde Teil des militärischem Widerstands um Oberst Graf Stauffenberg (1907-1944). Er wurde vom Volksgerichtshof zum Tode verurteilt und am 8. September 1944 gehenkt.

Wer heute nach Spuren der Schwerins sucht, kann diese vielerorts entdecken. Daher kann hier nur auf wenige Beispiele verwiesen werden. So befindet sich seit 2009 auf dem Schlossplatz in Oranienburg wieder eine Portraitbüste des Freiherrn Otto. Das Palais Schwerin am Berliner Molkenmarkt, gehörte Graf Otto (16451705), Sohn des Freiherrn, und ist heute Teil des als Münze bezeichneten Gebäudeensembles. Verwiesen sei auch auf die beiden Epitaphe am Dom zu Brandenburg. In Altlandsberg befinden sich ein Denkmal und die Gedenktafeln für die beiden Ottos, welche nach der anstehenden Sanierung ihren endgültigen Platz in der Stadtkirche finden sollen. Drei Denkmäler des Generalfeldmarschalls Kurt Christoph sind heute in Berlin zu besichtigen: auf dem Zietenplatz, im Zeughaus (Deutsches Historisches Museum) und im Bodemuseum (kleine Kuppel).